Mindelheim

Partnerschaft mit: Bourg-de-Péage
Seit: 1961

87719, Deutschland

https://www.mindelheim.de/

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An Ostern 1960 besucht der damalige Bürgermeister von Bourg-de-Péage und Abgeordneter der französischen Nationalversammlung Henri Durand Mindelheim mit dem Angebot einer „Jumelage“. Am 21. März 1961 beschließt der Stadtrat einstimmig mit der südfranzösischen Stadt Bourg-de-Péage eine Städtepartnerschaft einzugehen. Mindelheim ist damit die vierte Stadt in Bayern, die mit einer französischen Kommune eine Partnerschaft begründet. Am 9. Juli 1961 war die feierliche Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden durch Bürgermeister Franz Krach (1945 – 1966) und Bürgermeister Henri Durand (1953 – 1995). 2021 sollte die Städtepartnerschaft offiziell mit einem großen Festakt gefeiert werden, was leider nicht stattfinden konnte, da wegen der Pandemie sämtliche Veranstaltungen nicht mehr durchgeführt werden durften. In diesem Jahr war es nun endlich soweit! Die Stadt Mindelheim hat Gäste (4 Personen je Partnerstadt) aus Bourg-de-Péage (Frankreich), East Grinstead (England), Sant Feliu de Guixols (Spanien), Schwaz (Österreich), Tramin (Südti-rol) und Verbania (Italien) eingeladen. Die Gäste kamen am 1. Juli in Mindelheim an. Beim Festakt „60 Jahre Bourg-de-Péage – Mindelheim“ wurde die Partnerschaft vertieft und Urkunden neu unterschrieben. In seiner Festrede machte Bürgermeister Dr. Stephan Winter darauf aufmerksam, wie wichtig Städtepartnerschaften seien, siehe an dem Krieg zwischen der Ukraine und Russland. ,,Deutsche und Franzosen waren bereit, Spannungen zwischen den Völkern ein für alle Mal zu beenden, weil wir gesehen haben, dass Feindschaft immer mit Leid und Zerstörung auf beiden Seiten endet und damit den mühsam aufgebauten Wohlstand zu Nichte macht." Bürgermeister Dr. Winter erinnerte weiter an die vielen Begegnungen in den vergangenen 60 Jahren, es seien sogar grenzüberschreitende Ehen geschlossen worden. Wie jede Partnerschaft brauche aber auch eine Städtepartnerschaft ständige Pflege, so habe die zurückliegende Pandemie einige Probleme mit sich gebracht. Mit den Worten „es lebe die Partnerschaft zwischen Frankreich und Deutschland, zwischen Bourg-de-Péage und Mindelheim", schloss Bürgermeister Dr. Winter seine Rede. Jean-Félix Pupel als Leiter der französischen Delegation und ehemaliger Bürgermeister nahm den Ball auf und bezeichnete mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen in Europa den Frieden als den wichtigsten Wert. Er sei bereits vor 40 Jahren bei einer ähnlichen Veranstaltung dabei gewesen. Auch er dankte den Wegbereitern Krach und Durand, aber auch allen, die in den letzten 60 Jahren an der Partnerschaft gearbeitet haben. Es gebe zwar Sprachprobleme, diese würden jedoch durch die Sprache der Herzen überwunden. Durch die vielen Besuche fühle man sich bei den Freunden immer sofort heimisch. Die Treffen würden den Frieden in Europa stärken, denn das was man kenne, fürchte man nicht. Danach gab es Grußworte der Delegationsleiter, "und alle betonten, wie wichtig Städtepartnerschaften für den Frieden in Europa seien. In einem Grußwort des Mindelheimer Förderkreises Städtepartnerschaft erinnerte sich der Zweite Vorsitzende Wilhelm Unfried an ein Gespräch mit Henri Durand, der als einen seiner Beweggründe für die Förderung der Städtepartnerschaften eine Aussage seines Vaters kurz nach den Weltkriegen nannte. Dieser hatte damals sinngemäß gesagt, „dass auf beiden Seiten des Schützengrabens gute Menschen leben würden". Sinn der Partnerschaften sei es, Menschen zusammen zu bringen. Unter den Klängen der Europahymne setzten Bürgermeister Dr. Winter und Jean Félix Pupel ihre Unterschriften unter die Freundschaftsurkunden. Danach gab es den traditionellen Geschenkeaustausch und zuletzt versammelten sich die Delegationsleiter um die Europafahne. Die Stadtkapelle umrahmte den Abend mit festlicher Musik, darunter auch das Klanggemälde „The Glory of Love" und die Europahymne.